Eine mehr schlecht als recht funktionierende Abgewinkelte Windom auf dem Dachboden, brachte mich auf den Gedanken die Antenne zu tauschen.
Da der Dachboden groß genug ist, fiel meine Wahl auf einen Mehrbanddipol, der aus mehreren Einzel-Dipolen, auf einem gemeinsamen Speisepunkt, besteht.
Ein so genannter Fandipol.
Ein paar Dinge gibt es aber zu beachten.
Je näher diese Dipole beieinander liegen, desto eher beeinflussen sie sich.
Daher wurden die Dipole auf dem Dachboden weitgehend auseinander gefächert.
Alle Dipole “fächern” sich auf die Breite des Dachbodens auf, so das auf Elemente zum spreizen verzichtet werden konnte, und die Beeinflussung der Dipole untereinander nicht all zu groß ist.
Ausgelegt ist der Dipol als 7 Band Dipol, für die Bänder 80/60/40/30/20/15 & 10m. Tatsächlich sind es nur 6 Dipole, denn 15m geht durch Lambda 3/4 Resonanz am 40m Dipol.
Lediglich 17 & 12m, liegen schlechter, aber noch im Arbeitsbereich der meisten Tuner.
Je mehr Dipole eingesetzt werden, desto höher wird auch die Beeinflussung, und das abstimmen schwieriger.
- 80m & 60m mussten im Dach gewinkelt und zurück gefaltet werden.
- 40 & 30 m sind an den Enden gerade nach unten gewinkelt (auf die letzten 1-2m)
- 20 & 10m wurden als Inverted-V, fast 45° versetzt zu den anderen Dipolen angebracht.
Auch die längen sind abweichend zu Mono Band Dipolen :
Die längeren Bänder werden mechanisch kürzer, die mittleren bleiben fast gleich und die kürzeren Bänder mechanisch etwas länger.
Um Wetterfestigkeit, mechanische Belastung etc. musste Ich mir keine großen Gedanken machen.
Daher wurde die Antenne in kurzer Zeit aus Materialien meiner Bastelkiste zusammengebaut.
Als Antennendrähte nutze Ich Lautsprecher Kabel aus Kupfer, verschiedener Querschnitte.
Die Zwillinglitzen wurden aufgetrennt, so das jeweils eine Ader für einen Schenkel genutzt wird.
Als erstes wurde, für die Symmetrierung der Einspeisung, ein 1:1 BalUn nach DG0SA gewickelt.
Genutzt habe Ich dafür einen roten Amidon Ringkern (Keine Ahnung was für einer, er lag noch in der Bastelkiste …) und 0,6 mm verdrillte Zwillingsleitung, ebenfalls aus der Bastelkiste.
Dicker wäre schicker, aber für meine max. 20W sollte das genügen.
Wie der BalUn gebaut wird, kann man hier nachlesen -> http://www.dg0sa.de
Jetzt ging es an den “Mittenisolator” und die Dipoldrähte :
Als Mittenisolator und Anschlusspunkt dient ein Stück Plexiglas, 4 M3 Schrauben mit Muttern und ein paar Kabelbinder.
Die Dipoldrähte und der BalUn wurden an den Anschlüssen mit Ringkabelschuhen versehen und als Zugentlastung mit Kabelbindern an der Plexiglasplatte fixiert.
Hier allerdings noch in der 5 Band Variante, da Ich den 60 & 30m Dipol erst nachträglich “verbaut” habe.
Die Dipoldrähte sind in den Ringkabelschuhen nur eingepresst, während die Speiseleitung und die BalUn-Anschlüsse eingepresst und verlötet wurden.
Von der Einspeisung geht es mit einem kurzen Kabel noch auf einen selbst gebauten “Ugly BalUn” als Mantelwellensperre, und dann ca. 10m zum Tuner, Tiefpassfilter und Transceiver.
Nach ein wenig Abgleicharbeit, erreiche Ich auf allen Bändern ein SWR von unter 2:1 oder Besser.
17 & 12m lassen sich über den Tuner ebenfalls gut nutzen.
Im Gegensatz zur vorher genutzten verwinkelten Windom, habe Ich jetzt deutlich weniger Störungen auf den Bändern und lautere, sauberere Signale.
Der Qualitätsgewinn ist enorm.
Hatte Ich vorher mit der Windom Rauschpegel bis S8 auf einigen Bändern, und einige Bänder blieben (trotz tlw. gutem SWR) tot, so sieht es jetzt komplett anders aus :
Auf 80 & 40m nur noch “natürliches” Rauschen, das S-Meter findet je nach Aktivität des GeoMagnetfeldes nun sogar mal die S0 8) .
Auf allen anderen Bändern tauchen auf einmal Stationen auf, selbst auf denen die sonst dauerhaft tot wirkten.
Selbst leise Stationen sind nun meist Problemlos aufnehmbar.